Tools zur CSR-Berichterstattung im Vergleich
Mit CSR-Reporting-Tools ist es wie mit einer Steuer-Software: Man möchte ihre unterstützende Funktion nicht missen, wenn man ihre Vorteile einmal kennt. Tools gibt es inzwischen viele, denn die Datensammlung mit Excel und Co. stößt bekanntlich irgendwann an ihre Grenzen. Mit einer speziellen Software verwalten Sie die Daten einheitlich an einem Ort, sparen Zeit und machen den gesamten Prozess komfortabler. Nur welches Tool ist das richtige für Ihr Unternehmen? Wir haben den Vergleich für Sie gemacht.
Gut sind die Tools alle, die wir für Sie in einer Tabelle zusammengefasst haben. Um herauszufinden, welches am besten zu Ihrem Unternehmen passt, sollten Sie zunächst die Anforderungen an Ihre Software kennen. Auch einige Grenzen sollten klar sein:
- Wollen Sie einen Standort oder mehrere Standorte damit abfassen?
- Brauchen Sie ein komplexes Rollenmanagement und/oder eine Workflow-Steuerung?
- Sollen weitere Managementsysteme Ihres Unternehmens, wie EMAS oder ISO-Normen integriert werden?
- Wie schnell soll die Implementierung der Software gehen?
- Welches Budget steht zur Verfügung?
- Welche CSR-Richtlinien wollen oder müssen Sie abdecken?
Sind diese ersten Fragen geklärt, können Sie sich auf dem CSR-Software-Markt umschauen.
Die CSR-Reporting-Tools im Vergleich
Mit allen vorgestellten Tools erfüllen Sie die EU-Berichtspflicht. Einige Anbieter sind breiter aufgestellt und bieten neben GRI auch DNK und andere Nachhaltigkeitsrichtlinien an. Für Energie- und CO2-Reportings leistet dies etwa 360report. Zusätzlich bietet CSRmanager als modulares Tool aus dem unteren bis mittleren Preissegment auch die Implementierung ganz individueller Leitfäden sowie aktuelle Standards zu Menschen- und Arbeitsrecht an. Diese hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an bestehende hausinterne Management- und Erfassungssysteme ist sicher das größte Plus des CSRmanagers – das gibt es sonst nur bei „großen Lösungen“. Am breitesten aufgestellt ist hier das teurere Tool von enablon.
Sahen die meisten Reporting-Tools vor ein paar Jahren noch aus, als entstammten sie der Windows98-Ära, setzen die Anbieter heute mehrheitlich auf farbige Diagramme und eine insgesamt saubere Optik. Wie gut sich die Tools in der Anwendung machen, können Sie meist in kostenlosen Live-Demos ansehen.
Wer ein hochkomplexes System mit mehreren Standorten und vielen verschiedenen Berechtigungen aufbauen will, ist mit einem der größeren Anbieter wie cr360 gut beraten. Diese erfordern allerdings auch ein größeres Budget und die Implementierung gestaltet sich entsprechend aufwendiger. Meist sind auch Software-Schulungen nötig, es sei denn, Sie wollen ein bestehendes SAP-System auch für Ihr Nachhaltigkeitsreporting ausbauen.
Wenn Sie neben dem CSR-Reporting auch das CSR-Management verbessern wollen, achten Sie auf die zusätzlichen Services der Anbieter. Oft gibt es Schulungen, die über die technische Implementierung hinausgehen.
Auch mit einem kleineren Budget sollten Sie überlegen, ob sich langfristig eine teurere Software rentiert, die später mühelos erweitert werden kann. Bei modular strukturierten Tools geht so etwas.
In der folgenden Tabelle sind sieben bekannte und gute Tools mit ihren prägnantesten Merkmalen und einer preislichen Orientierung für Sie aufgelistet.
Software-Tool | Preiskategorie* | Merkmale | Für wen? |
---|---|---|---|
cr360 | €€€ | flexibler Formeleditor; klare Struktur. Fokus liegt traditionell auf CO2 Bilanzen, EHS sowie Produkttracking entkang der Lieferkette. | Große Unternehmen |
CR-Kompass | 0-€ | einziges kostenloses Tool, dafür aber auch reduzierte Funktionen und Bedienbarkeit. Direkte Schnittstelle zur DNK-Datenbank. | Eher kleine Unternehmen/KMU, insbes. DNK-Berichte |
CSRmanager | €-€€ | intuitive Nutzerführung, Einbindung eigener Leitfäden, eigenes Design etc möglich, Importfunktion älterer Berichtsinhalte, automatische Berechnung von Energie und CO2 on Board | Mittelstand, auch mit mehreren Standorten, besondere Angebote für Banken und Finanzdienstleister |
enablon & enablon publisher | €€-€€€ | Zahlung pro Report möglich, modular und sehr flexibel; umfassende Abdeckung aller Nachhaltigkeits-Reportings. Der Haken: Implementation ist sehr Beratungsaufwändig. | Für einzelne Berichte empfielt sich enablon publisher mit einer Bezahlung pro Bericht. Für alle Unternehmensgrößen geeignet, allerdings traditionell Fortune 500-Ausrichtung |
SAP | €€€ | Integrierbar in andere SAP-Workflows; Performance Management mit Score-Cards. Der Haken: Funktioniert nur für SAP Kunden. | Große Unternehmen |
Tofuture | €€ | Learning Academy; internes Benchmarking möglich, mit finnischen Unternehmen im Nachhaltigkeitsbereich gemeinsam entwickelt und optimiert | Mittelstand und größere Unternehmen |
WeSustain | €€ | Modular und flexibel erweiterbar, Standardmapping, hoch kollaborativ, Materialitäts- und Performanceanalysen, Reports auf Knopfdruck, autom. Berechnung von CO2-Äquivalenten | Mittelstand bis große Unternehmen, auch länderübergreifend mit mehreren Standorten |
360report | € | Automatischer Fließtext-Generator, automatische Diagrammerstellung, sowie automatische Materialitätsanalyse. Recht starres Indikatorenset. | KMU, die besonders viel automatisch generieren lassen wollen. Der Haken daran: Keine Flexibilität bei Textlängen |
* Preiskategorien: 0 = kostenlos | € = < 3.500,- | €€ = 3.500-20.000,- | €€€ = i.d.R. >20.000
Unsere Liste enthält nur eine Auswahl an CSR-Software und erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Weitere interessante Informationen finden Sie auch in diesem etwas älteren Vergleich von brands & values.